BSH-Präsidentin: Meeresschutz ist auch
Kinderschutz
Hamburg
Datum 19.09.2022
Anlässlich des Weltkindertages am 20.09.2022 fordert die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie, Dr. Karin Kammann-Klippstein, eine frühe Heranführung von Kindern an die maritimen Themen.
Die UN-Kinderrechtskonvention gibt Kindern das Recht, in einer gesunden Umwelt aufzuwachsen. Das gilt für alle nachfolgenden Generationen. Meere nehmen nicht nur über 90 Prozent der Wärme auf, die sich derzeit auf der Erde anstaut, gleichen damit die Temperaturen in der Atmosphäre aus und stabilisieren das Klima. Als Teil globaler Stoffkreisläufe haben sie darüber hinaus eine wichtige Funktion als Puffer im Klimasystem. Jährlich nehmen sie rund 30 Prozent menschgemachter CO₂-Emissionen auf. Sie sind vielmehr unter anderem auch wichtige Nahrungsquelle, Basis für Medikamente und Kosmetika, Lieferant von Energie und eine unverzichtbare Verkehrsinfrastruktur, um den globalen Warenverkehr sicherzustellen. Meeresschutz ist zum Teil auch Kinderschutz. Daher sollten nach Ansicht der Präsidentin des BSH, der zentralen maritimen Behörde Deutschlands, Kinder frühzeitig die Bedeutung der Meere sowohl für Klima und Umwelt als auch für die Wirtschaft kennen- und verstehen lernen.
„Wenn Kinder verstehen, dass die Meere unverzichtbar für ein gesundes Klima, eine gesunde Umwelt und eine leistungsfähige Wirtschaft und damit für das Wohlergehen der Menschheit sind, werden sie das nötige Bewusstsein für den Schutz der Meere und der marinen Umwelt entwickeln.“ Die stärkere Integration der Meeresthemen in den Schulunterricht sieht sie als eine wesentliche Bildungsaufgabe an. „Das gilt gerade für Deutschland. In unserem Land ist die Bedeutung der Meere abseits der Küstenländer noch nicht hinreichend in dem Bewusstsein der Gesellschaft verankert“, betont Dr. Kammann-Klippstein. Verstehen müssten die Kinder auch, dass sowohl durch die nicht nachhaltige Nutzung der Meere als auch durch Einträge von Land, wie z.B. Düngemittel, Reifenabrieb und Mikroplastikpartikel aus Kosmetika und Kleidung, der Meeresumwelt Schaden zugeführt wird.
In diesem Zusammenhang begrüßt die BSH-Präsidentin, dass auf der Seite kindersache.de des Weltkindertages die erstmals erfolgte Ernennung eines deutschen Meeresbeauftragten adressiert ist. Als weitere beispielhafte Aktivitäten zur Bildung der Schüler sieht sie die Hamburger Stadtteilschule Wilhelmsburg, die bereits 2012 unter anderem mit dem Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung, dem Internationalen Maritimen Museum Hamburg, der IBA Hamburg GmbH und dem Verband Schiffbau Meerestechnik das Maritime Zentrum Elbinseln (MZE) gründete, um Kinder an Themen rund um das Meer heranzuführen. Auch Publikationen wie „My Ocean Challenge“ des Ehepaars Birte Lorenzen-Herrmann und Boris Herrmann, Unterrichtsmaterialien im Rahmen des Projektes End Plastic Soup zur Wiederherstellung intakter maritimer Ökosysteme von Rotary International und Projekte wie der Meereswettbewerb der Deutschen Meeresstiftung sind Initiativen, die ein Bewusstsein von Kindern für die Bedeutung des Meeresschutzes schaffen können. Dies alles trage auch zum Erreichen der Ziele der „UN-Dekade für Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung 2021 – 2030“ bei.
Das BSH ist die zentrale maritime Behörde Deutschlands. An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf 5 Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen. Im Mittelpunkt der Aufgaben stehen u.a. die Förderung, Sicherheit und Überwachung der Seeschifffahrt, Forschung und Erhebung langer Datenreihen im Bereich der Ozeanographie und Meereschemie, der Wasserstandsvorhersagedienst sowie die nautische Hydrographie, im Rahmen derer amtliche Seekarten erstellt werden. Ein in letzter Zeit stetig anwachsender Bereich ist die Zuständigkeit als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde für Offshore-Windenergieanlagen. Als deutsche Flaggenstaatsverwaltung und Dienstleister unterstützt das BSH die maritime Wirtschaft mit Genehmigungen, Haftungsbescheinigungen, Produktprüfungen, Zulassungen und Bereitstellung von Daten.
Um die Vereinbarkeit von Schutz und Nutzung der Meere kontinuierlich zu verbessern und das Wissen über die Meere kontinuierlich zu vertiefen, arbeitet das BSH in der maritimen anwendungsorientierten Forschung und an der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Untersuchungen und Bereitstellung von Daten zu Seegangsmessungen in Offshore-Windparks und sowie der Aufbau von Schallmessnetzen in Nord- und Ostsee und die Bereitstellung von Daten und technischen Informationen zu Impulsschall im Meer sind Beispiele dafür. Auch die Entwicklung von Technologien zur Messung von Schiffsemissionen in der Luft gehört dazu. Mit dem BSH Systemlabor Navigation und Kommunikation steht eine Testumgebung für komplexe Navigations- und Kommunikationssysteme zur Verfügung.
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