Europas Augen auf die Meere: Copernicus-Dienst zur Überwachung der Meeresumwelt wird sechs Jahre alt

Datum 08.11.2021

Das Mercator Ocean Journal stellt in einer Sonderausgabe die bisherigen Erfolge des Dienstes zur Überwachung der Meeresumwelt des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus vor: knapp 200 Produkte stehen öffentlich zur Verfügung. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) war insbesondere an Entwicklungen im Bereich der Vorhersagen und vor Ort gewonnenen Beobachtungsdaten beteiligt.

Innerhalb von sechs Jahren hat sich das europäische Copernicus-Programm zum größten Erdbeobachtungsprogramm der Welt entwickelt. Es basiert auf satellitengestützten Beobachtungen, sowie sechs Copernicus-Diensten zu verschiedenen Themenbereichen. Das Besondere daran ist, dass alle Daten und Produkte öffentlich zur Verfügung stehen und frei weiterverarbeitet werden können.

Der Copernicus-Dienst zur Überwachung der Meeresumwelt (Copernicus Marine Environment Monitoring Service – CMEMS) bietet Daten und Produkte zum Zustand der Meere – in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft. Sie basieren auf der bestmöglichen Kombination von verschiedenen Beobachtungsdaten und Modellergebnissen. Der marine Copernicus-Dienst stellt zum Beispiel Produkte zu globalen Strömungen, der arktischen Meereisbedeckung und Algenblüten in Nord- und Ostsee zur Verfügung.

Das BSH koordiniert die Bereitstellung von vor-Ort-Daten im Bereich des nordwesteuropäischen Schelfgebietes und stellt sicher, dass die Daten und Metadaten den internationalen FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable - FAIR) folgen. Dadurch sind diese sowohl auffindbar und zugänglich als auch austauschbar und wiederverwendbar. Außerdem ist das BSH zusammen mit seinen europäischen Partnern am Betrieb der Vorhersagezentren des Copernicus-Programms für die Ostsee und das nordwesteuropäische Schelfgebiet beteiligt. Dabei haben die Beschäftigten des BSH maßgeblich zum aktuellen Modellsystem für die Ostsee beigetragen und zahlreiche neue Vorhersageprodukte entwickelt. Die Produkte geben etwa Auskunft über Überdüngung, Sauerstoffmangel und Versauerung der Ostsee.

Insgesamt sind derzeit knapp 200 Produkte zur Überwachung und Vorhersage der Meeresumwelt verfügbar. Das Mercator Ocean Journal beschreibt in der Sonderausgabe wie sich der marine Copernicus-Dienst während der ersten Phase entwickelt hat. Die zweite Phase des Copernicus-Programms startet voraussichtlich im Jahr 2022.

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