Erfassung der Daten

Die Schiffe im BSH

Die Vermessungsschiffe (VS) CAPELLA und KOMET sowie die Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffe (VWFS) ATAIR, DENEB und WEGA werden in der Seevermessung und Wracksuche eingesetzt.

Die Geodätische Gruppe im BSH

Die Geodätische Gruppe ist für die Sicherstellung der Seevermessung in Nord- und Ostsee und die digitale Erfassung der Küstentopographie verantwortlich. Sie erfasst die Topographie der Küstenzone digital und bereitet die Daten zur Nutzung auf. Für diese Aufgabe werden moderne Globale Navigationssatellitensysteme (GNSS) und terrestrische Vermessungssysteme eingesetzt. Die Positionierung der Systeme erfolgt mittels Satellitenpositionierungsdienst (SAPOS).
Die Bearbeitung, Visualisierung, Dokumentation und Archivierung erfolgt in einem Geographischen Informationssystem, das an eine geodätische Berechnungssoftware angekoppelt ist. Somit ist es möglich, den Bestand der Objekte an der Küste und in den Häfen kontinuierlich zu beobachten und bauliche Veränderungen durch Ergänzungsmessungen zu dokumentieren.


Für die GNSS-Positionierung der Vermessungseinheiten und die Beschickung der geloteten Wassertiefen benötigen die Vermessungssysteme Korrekturdaten in Echtzeit.
Dieses Verfahren wird hauptsächlich mit dem SAPOS-HEPS-Dienst über das allgemein verfügbare Mobilfunknetz genutzt. Da eine Netzabdeckung nicht in allen Messgebieten sichergestellt ist, betreibt das BSH an ausgewählten Orten wie Leuchttürmen, die aufgrund ihrer Bauhöhe eine hohe Reichweite für die Aussendung der Korrekturdaten erwarten lassen, PDGPSGPS-Referenzstationen. Diese sind mit UHF (Dezimeterwelle)- und VHF (Ultrakurzwelle)-Sendeanlagen ausgerüstet. Somit ist eine Echtzeitbeschickung der Vermessungsdaten an Bord, bis zu 70 km von der Referenzstation entfernt und einer Genauigkeit <10 cm, möglich. Diese Stationen werden zum Teil nur temporär genutzt. Die Geodätische Gruppe ist neben der Wartung und dem laufenden Betrieb auch für die Installationen, Einmessung und die Störungsbehebungen der Anlagen zuständig. Derzeit betreibt sie sieben Stationen im Bereich der Nordsee und sechs Stationen an der Ostseeküste.

Eine weitere vermessungstechnische Aufgabe im BSH besteht in der Einmessung von Sensoren an den Schiffen des BSH. Alle Systeme an Bord des Vermessungsschiffes werden zueinander eingemessen und den Vermessungsprogrammen in digitaler Form zur Verfügung gestellt. Nur so sind qualitativ hochwertige und einheitliche Beobachtungen des Meeresgrundes möglich.

Die Geodätische Gruppe übernimmt den vermessungstechnischen Anteil der Ausbildung zum/zur Geomatiker/Geomatikerin im BSH. Zwei Ausbilder stehen für diese Tätigkeiten im Außen- und Innendienst zur Verfügung.