Umwelt und Schifffahrt

Bild zeigt im Hintergrund ein Containerschiff in der Siluette, davor ein kleines Vermessungsboot und in der Luft eine Drohne.

Umweltschutz und Seeschifffahrt sind eng miteinander verknüpft. Schiffe haben auf ihren Reisen rund um die Welt vielfältige Auswirkungen auf die Meeresumwelt. Einige Beispiele dafür sind:

  • der Eintrag von Abwasser und Müll ins Meer,
  • die Einschleppung von nicht-einheimischen Meeresorganismen durch Ballastwasser und Biofouling,
  • die Verbrennung von Kraftstoffen und die daraus resultierenden Umwelt- und Klimaeffekte,
  • Wasserverschmutzungen beim Einleiten von Öl und ölhaltigen Gemischen, der durch den Schiffsantrieb verursachte Unterwasserlärm und
  • das Abwracken von Schiffen am Ende des Lebenszyklus.

Um die Beeinträchtigungen durch die Seeschifffahrt auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt und das Klima zu minimieren, werden auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene Regelungen und Maßnahmen erarbeitet, umgesetzt und überwacht.

Das BSH unterstützt als Fachbehörde unter anderem die Diskussionen und Entscheidungsprozesse bei der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (International Maritime Organization, kurz IMO). Es arbeitet mit an der Umsetzung der europäischen Meeresstrategierahmenrichtlinie (MSRL) und nimmt aktiv an den Verhandlungen und Aktivitäten der regionalen Meeresumweltschutzabkommen, insbesondere HELCOM für die Ostsee und OSPAR für den Nordostatlantik, teil.

Alle Regelungen und Maßnahmen zum Umweltschutz sind nur dann wirksam, wenn sie auch konsequent überwacht und Verstöße sanktioniert werden. Eine Hauptaufgabe des Bereiches Umweltschutz im Seeverkehr ist daher die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten, bei der das BSH eng mit den Vollzugskräften der Bundesländer zusammenarbeitet, um Schiffe in den Häfen zu kontrollieren. Durch diese Kontrollen wird die Einhaltung des internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung (MARPOL), des Ballastwasser-Übereinkommens und des Übereinkommens über die Beschränkung des Einsatzes schädlicher Bewuchsschutzsysteme auf Schiffen (AFS) wirkungsvoll überwacht.

Technologien, Regelungen und Erkenntnisse über die Umweltauswirkungen der Seeschifffahrt entwickeln sich ständig weiter. Das BSH begleitet und initiiert in diesem Zusammenhang gezielt Forschungsprojekte, deren Ergebnisse in die Regelungsprozesse auf internationaler, regionaler und nationaler Ebene eingebracht werden.

Dabei steht das BSH in einem regen Austausch mit anderen Fachbehörden des Bundes und der Länder, Universitäten, Forschungsinstitutionen, Klassen, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Das BSH kann hier auf gute bestehende Kooperationen aufbauen, erweitert jedoch auch stetig sein Netzwerk und gewinnt neue Partnerorganisationen.