Nährstoffe

Nährstoff-Monitoring in der Deutschen Bucht

Nährsalze wie Phosphat und anorganische Stickstoffverbindungen (Nitrat, Nitrit, Ammonium) sowie Silikat sind für das Leben im Meer von grundlegender Bedeutung. Sie sind lebensnotwendige Substanzen für den Aufbau des Phytoplanktons (der im Meer treibenden mikroskopisch kleinen einzelligen Algen), auf dessen Biomasseproduktion die gesamte marine Nahrungskette basiert. Da diese Substanzen das Wachstum fördern, werden sie als Nährstoffe bezeichnet. Nährstoffe gelangen insbesondere über die Flüsse und über die Atmosphäre in die Meeresgewässer. Zu hohe Einträge, bedingt durch Industrie, Verkehr und Landwirtschaft führten in den 70er und 80er Jahren zu einer starken Anreicherung der Nährstoffe im Meerwasser und somit zur Überdüngung (Eutrophierung), die heute noch in den Küstenregionen andauert. Eine Folge davon kann zum Beispiel das verstärkte Auftreten von Algenblüten (Phytoplankton und Grünalgen) sein. Sterben diese ab und sinken zu Boden, kommt es zu vermehrter Sauerstoffzehrung durch den Abbau organischer Substanz, was zu Sauerstoffmangelsituationen in Bodennähe führen kann.

Im meereschemischen Labor in Hamburg-Sülldorf werden in den auf See genommenen Wasserproben die Nährstoff- und Chlorophyll-a Konzentrationen bestimmt. Direkt während der Probenahmen auf See werden die Sauerstoffkonzentrationen in Bodennähe gemessen, ebenso wie die pH-Werte und die Alkalinität (Pufferkapazität des Meeres). Über die Gesamtheit dieser Parameter, die direkt die Primärproduktion und damit das Leben im Meer maßgeblich bestimmen, lassen sich Aussagen zur Produktivität und Funktionalität des Meeres machen und damit zum Status der Meeresumwelt. Außerdem werden Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre erfasst, die Einflussgrößen und Anhaltspunkte für den Klimawandel sind.

BSH-Stationsnetz zur Nährstoff- und Schadstoffüberwachung in der Nordsee BSH-Stationsnetz zur Nährstoff- und Schadstoffüberwachung in der Nordsee