PIMOPA

Entwicklung eines Überwachungs- und Bewertungssystems für Paraffine und andere chemische Substanzen an den Küsten der deutschen Nord- und Ostsee

Allgemeine Daten zum Projekt PIMOPA

Projekt PIMOPA
Auftraggeber / ProjektträgerBSH
Laufzeit01.04.2020 - 31.12.2021
ForschungsschwerpunktUmweltschutz in der Seeschifffahrt
Projektleitung im BSHDr. Berit Brockmeyer

Projektbeschreibung

Im Rahmen des Koordinierungsausschusses Schadstoffunfallbekämpung (KOA-SUB) wurde ein Projektvorschlag zur Entwicklung eines Überwachungs- und Bewertungssystems für Paraffine und andere chemische Substanzen an den Küsten der deutschen Nord- und Ostsee durch die Küstenbundesländer (NLWKN, LUNG M-Vin Mecklenburg-Vorpommern, LKN-SH) eingereicht. Das BSH wurde gebeten, die chemischen Analysen der Proben durchzuführen. Hintergrund ist die Änderung der MARPOL Anlage II, welche am 1. Januar 2021 in Kraft tritt. Die Regelung sieht vor, dass nach Entladen von „persistent floater“ (Definition MARPOL Anlage II, Regulation 1, § 23), worunter auch Paraffin und paraffinähnliche Stoffe zählen, im Hafen des beschriebenen Gebiets (unter anderem Nordatlantik, Nord- und Ostsee) eine Vorwäsche zu erfolgen hat. Das Waschwasser der ersten Spülung ist an Land in einer Auffangeinrichtung zu entsorgen, bis der Tank leer ist. Mit der neu aufgenommenen Definition von „persistent floater“ sind nun mehr Stoffe von der Verpflichtung zu Vorwäschen in Häfen betroffen als in den bisherigen Regelungen. Die Wirksamkeit der Änderung von MARPOL Anlage II sollte durch ein Monitoring überprüft werden. Dazu muss die Situation vor Inkrafttreten der Richtlinie mit der Situation nach Inkrafttreten der Richtlinie (01.01.2021) verglichen werden.

Ziele

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Monitoring- und Bewertungssystems für Paraffine und andere chemische Substanzen an Küsten der deutschen Nord- und Ostsee. Dabei gliedert sich das Vorhaben in die folgenden Schritte:

  • Zusammenstellung komplexer Schadstoffunfälle,
  • Etablierung der Erfassung lokaler Belastungsschwerpunkte,
  • Erfassung der Grundbelastung an der Küste durch Zählrahmen,
  • Auswertung vorliegender Daten aus dem OSPAR-Spülsaum-Monitoring in der deutschen Nord- und Ostsee,
  • Auswertung vorliegender Daten zu Paraffinen und anderen chemischen Substanzen in den Mägen von Eissturmvögeln,
  • Chemische Analysen von Proben aus den Untersuchungen
  • Vorschlag eines Bewertungssystems für Paraffine und andere chemische Substanzen (sogenannter „Good Environmental Status“ und Schwellenwerte, um diesen bewerten zu können, sowie eine Bewertungsmatrix),
  • erste Einschätzung der Effektivität der MARPOL Verschärfung,
  • Auswertung und Berichterstellung über die Ergebnisse des Vorhabens.

Projektpartner

Vorhabenpartner sind die nachfolgenden Institutionen der Küstenländer:

  • Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz,
  • Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Mecklenburg-Vorpommern,
  • Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein.

Kontakt

Dr. Berit Brockmeyer
+49 40 3190-3300