Projekt „NOAH“ – North Sea Observation and Assessment of Habitats

Ein Projekt im BMBF-Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA)

Maßnahmen zum Schutz des benthischen Ökosystems in der Nordsee vor den Folgen einer wachsenden Beanspruchung durch den Menschen erfordern eine sorgfältige wissenschaftliche Bestandsaufnahme von Zuständen und Funktionen des Meeresbodens. Es wurde ein umfassender, geo-referenzierten „Habitatatlas" für den Bereich der Deutschen Bucht entwickelt. Dies schafft für Forscherinnen und Forscher im Rahmen des NOAH-Projekts die Grundlage für eine raumgreifende Beschreibung und Bewertung heutiger sowie zukünftiger Zustände, Belastungen und Leistungen dieses Lebensraums.

Das NOAH-Projekt war eines von fünf kollaborierenden FuE-Projekten der „Küstenforschungsagenda für Nord- und Ostsee (KüNO)" des BMBF-Rahmenprogramms Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA). Das Projekt NOAH-Synthese baute als Nachfolgeprojekt auf dem Projekt NOAH auf (seit März 2016 beendet). Es hatte eine Laufzeit von 3 Jahren (April 2016 – März 2019). Die Arbeit der insgesamt 7 Partnerinnen und Partner im NOAH-Verbund wurde am Helmholtz-Zentrum Geesthacht durch Prof. Dr. Kay-Christian Emeis koordiniert, die des Teilprojektes im BSH-Labors in Sülldorf durch Dr. Berit Brockmeyer.

Teilprojekt am BSH: Erfassung und Bewertung von Schadstoffbudgets und -prozessen in der Deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ)

In der EU Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) wird der Meeresschutz als ein prioritäres gesellschaftliches Interesse erklärt und ein guter Umweltzustand als anzustrebendes Ziel definiert. Um entsprechende weitere politische Maßnahmen für die Erreichung dieses Zieles einzuleiten, sind neben der Erfassung des aktuellen Umweltzustandes durch die in den Monitoringprogrammen erhobenen Daten, vor allem geeignete Bewertungsgrundlagen auf wissenschaftlicher Basis zu schaffen. Hauptziel des Teilprojektes am BSH war es, Basisinformationen für die Bewertung des Umweltzustandes der Nordsee hinsichtlich der Schadstoffbelastung zu schaffen. Dies betrifft zum einen die Ermittlung von Hintergrundkonzentrationen im Sediment, die einen wesentlichen Anhaltspunkt zur Bewertung der ermittelten Schadstoffgehalte bilden. Zum anderen wurden chemisch-toxikologische Screening-Verfahren zur Erfassung und Bewertung der Risiken von toxischen Schadstoffen im marinen Ökosystem entwickelt und implementiert. Zudem wurde die in NOAH-1 erfolgreich neu entwickelte Methodik zur Messung von prioritären Schadstoffen in der Feinkornfraktion des Sedimentes angewendet, um eine räumlich ausgeweitete Bestandsaufnahme über die Schadstoffbelastung des Sedimentes zu erhalten. Dies diente auch der Überprüfung und Bewertung derzeitiger Normierungsverfahren.

Die entwickelten NOAH fact sheets zur Unterstützung der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie 2008/56/EG sind eines der Ergebnisse des Projektes.

Weitere Informationen und Ergebnisse finden Sie unter: https://www.noah-project.de/about_us/index.php.de