MARNET: Marines Meeresumweltmessnetz

Lage der Messstationen in Nord- und Ostsee Karte der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) mit den Positionen der MARNET-Stationen (gelbe Punkte). Zusätzlich sind in der Nordsee die unterschiedlichen Wasserbereiche gekennzeichnet (ZNW=Zentrales-Nordsee-Wasser, DBW=Deutsche-Bucht-Wasser), in der Ostsee sind die topographischen Abgrenzungen gekennzeichnet (KB=Kieler Bucht, MB=Mecklenburger Bucht, AB=Arkona-Becken, OB=Oder-Bucht).

Das Überwachungsmessnetz des BSH

Das MARNET-Messnetz besteht aus verschiedenen Messstationen in der Deutschen Bucht und der westlichen Ostsee. Sie registrieren automatisch Meeresdaten wie Temperatur, Salzgehalt und Oberflächenströmungen. Es handelt sich hierbei um 9 automatisch messende Stationen und 7 weitere Bojen, die nur den Seegang messen. Dieses Messnetz wird vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) betrieben.

Das Ziel der Meeresumweltüberwachung durch das BSH ist es, systematisch und langfristig Beobachtungsdaten zu gewinnen. Die Sichtung und Bewertung dieser Daten lässt Rückschlüsse auf den Qualitätszustand des Meeres sowie auf Veränderungen des Meeresklimas und der marinen Lebensgemeinschaften zu.

Meeresumweltüberwachung trägt dazu bei, die Auswirkungen der natürlichen und von Menschen verursachten (anthropogenen) Veränderungen auf die Meeresressourcen, auf die Küsten und auf die Küstenbevölkerung vorherzusagen. Meeresumweltüberwachung unterstützt bei politischen Entscheidungen und beim Management der Küstenzone.

Verfahren der Meeresumweltüberwachung

Eine wirkungsvolle Überwachung der Meeresumwelt ist nur mit einer Kombination aus unterschiedlichen Beobachtungsverfahren zu erreichen. Dazu gehören Messungen vom Schiff aus ebenso wie Beobachtungen durch Satelliten aber auch dauerhafte Messungen an festen Positionen. Jedes der Beobachtungsverfahren hat Vor- und Nachteile.

So decken Satellitenbilder große Flächen ab, sind jedoch aufgrund der Umlaufzeiten nur alle paar Tage verfügbar. Messungen durch Schiffe können dagegen nur wenige Male im Jahr durchgeführt werden, bieten jedoch Informationen über eine große Fläche und über die ganze Wassersäule. Bojenmessungen wiederum bieten Informationen an wenigen ausgewählten Stellen, diese dafür aber stündlich und über die gesamte Wassersäule, also in hoher zeitlicher Auflösung. Das BSH wendet daher alle drei Verfahren bei seinen Überwachungs- oder Monitoringtätigkeiten an.

Messstationen und Geschichte