Radioaktivitäts-Messnetz

Grafik: Überblick über die Messstationen für Radioaktivität in Nord- und Ostsee Messstationen Radioaktivität

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) überwacht die Radioaktivität Meerwasser, Meeresschwebstoff und Meeressediment in Nord- und Ostsee, einschließlich der Küstengewässer. Dies ist ein Teil der Gesamtaufgabe „Überwachung der Umweltradioaktivität“, die durch Bundes- und Landesbehörden ausgeführt wird. Diese Aufgabe ist im Strahlenschutzgesetz (StrSchG) und in der dazugehörigen IMIS-Zuständigkeitsverordnung (IMIS-ZustV) geregelt.

Das „Integrierte Mess- und Informationssystem zur Überwachung der Umweltradioaktivität (IMIS)“, das vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) betrieben wird, ist ein bundesweites Messprogramm. Das BSH hat hier die Aufgabe der Leitstelle für Meerwasser, Meeresschwebstoff und Meeressediment und fungiert als Bundesmessnetz-Kopfstation für die Nord- und Ostsee.

Aufgaben des BSH im IMIS

  • Überwachung auf unfallbedingte hohe Aktivitätskonzentrationen im Meer
  • regelmäßige Ermittlung der nuklidspezifischen Radioaktivität im Meer (in Wasser, in Schwebstoffen und im Sediment)
  • Prognose der Ausbreitung im Ereignisfall

Messstationen

Das Radioaktivitäts-Messnetz besteht aus 7 Hochsee-, 6 Küsten- und 3 fahrenden Schiffsstationen:

Die Hochsee-Stationen werden im Zusammenhang mit dem ozeanographischen Messnetz des BSH betrieben. Sie sind auf unbemannten Geräteträgern (Feuerschiff-Ersatz-Systeme, Boje, Leuchtturm, Messpfahl) aufgebaut.

Die Küstenstationen nutzen feste Einrichtungen an der Küste (Hafenpier, Pegelschacht, Seebrücke). Die Alarmprobennahme wird dort gegebenenfalls von ständig erreichbarem Personal wahrgenommen.

Darüber hinaus sind drei Schiffe des BSH als fahrende Stationen mit Messnetz-Geräten ausgerüstet, um im Ereignisfall „Spots“ hoher Radioaktivität oder Radioaktivitäts-Quellen im Meer auffinden und vermessen zu können.

Datenauswertung

Die Leitstellen-Rechner im BSH sammeln automatisch die Daten, die von den Messnetzstationen kommen. Geschultes Fachpersonal bewertet die Daten und leitet sie täglich an die Zentralstelle des Bundes (ZdB) im IMIS beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weiter. Sind die eingestellten Alarmkriterien erfüllt, wird ein innerbetrieblicher Alarm ausgelöst. Die erhöhten Messwerte werden durch eine Analyse der Alarmprobe erneut überprüft. Gegebenenfalls wird eine Warnmeldung an die ZdB geschickt.