Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO (IOC)

Die Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission der UNESCO (Intergovernmental Oceanographic Commission - IOC) hat seit ihrer Gründung 1960 die Aufgabe, die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Meeresforschung zu fördern und Programme zur Meeresforschung und Meeresbeobachtung zu koordinieren. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der Aufbau von entsprechenden Fähigkeiten in allen Mitgliedsstaaten. Nach dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen ist die IOC die zuständige internationale Organisation für die Meeresforschung. Sie ist Teil der UNESCO, besitzt aber funktionale Autonomie. Das heißt die IOC hat eigene Statuten, eigene Leitungsgremien (Generalversammlung und Exekutivrat) und eigene Mitglieder. Derzeit sind 150 Staaten Mitglied in der IOC. Die IOC berichtet an die UNESCO und erhält ihr reguläres Budget aus UNESCO-Mitteln.

Ein Schwerpunkt der IOC liegt im Bereich der Ozeanbeobachtung. So betreibt die IOC zusammen mit der Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological OrganizationWMO), dem UN Umweltprogramm und dem Internationalen Wissenschaftsrat (International Science Council – ISC) das weltweite Ozeanbeobachtungsprogramm (Global Ocean Observation System – GOOS). GOOS koordiniert die physikalischen, biogeochemischen und biologischen Messprogramme und erleichtert über das International Oceanographic Data and Information Exchange-Programm (IODE) den Datenaustausch. Messdaten sind die Grundlage für alle weitere Forschung und für Vorhersage-und Warndienste, wie z.B. die weltweiten Tsunami-Warnsysteme. Die IOC vernetzt das zu den Meeren verfügbare weltweite Wissen und unterstützt mit ihrer Expertise ihre Mitgliedsstaaten und internationale Gremien wie z.B. den Weltklimarat. Deutschland ist Gründungsmitglied der IOC und unterstützt die Arbeit der IOC seitdem aktiv, u.a. durch seinen Sitz im IOC-Exekutivrat. 2017 wurde die damalige Präsidentin des BSH Monika Breuch-Moritz zur Vizevorsitzenden der IOC gewählt und 2019 für eine zweite Amtszeit bis 2021 bestätigt.

Das Nationale Spiegelgremium zur IOC ist die Deutsche IOC-Sektion. Hier werden die Beiträge einzelner Ressorts, Institutionen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler koordiniert . Den Vorsitz der Deutschen IOC-Sektion führt das Auswärtige Amt. Die Delegationsleiterin bei den IOC Leitungsgremien ist die Präsidentin des BSH Dr. Karin Kammann-Klippstein. Das Sekretariat der Deutschen IOC Sektion ist am BSH im Referat Wissenschaftsmanagement und –kommunikation angesiedelt. Die Sekretariatsaufgaben werden von Matthias Wunsch wahrgenommen