Das Kara See Projekt war ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für
Meereskunde der Universität Hamburg
(IfM) und des Bundesamtes für
Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Das
Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung
und Technologie (BMBF) finanziert.
Die Forschungen im Rahmen dieses Projektes sollten Klarheit darüber
bringen, ob die
radioaktiven
Abfälle, die von der früheren UdSSR in der Karasee versenkt
wurden, eine Gefährdung für die Barentssee, den Nordatlantik oder
sogar für die Nordsee darstellen können.
Zu diesem Zweck wurden am BSH sowie am IfM
Computermodelle
entwickelt, die eine Ausbreitung von radioaktiven Substanzen aus der Karasee
heraus im Falle einer Freisetzung simulieren.
Weiterhin wurden Sediment- und Wasserproben aus den genannten Seegebieten
und auch aus der direkten Umgebung der Versenkungsgebiete entnommen, auf
ihre Radioaktivität hin untersucht und auf ihre
möglichen
Quellen aufgeschlüsselt. Die
Analysenergebnisse
lieferten zunächst Eingangsdaten für die Modelle. Nachfolgende
Messungen dienten dazu, die Modellergebnisse zu verifiziern und zu bewerten.
Parallel zu diesem Projekt befaßte sich eine Arbeitsgruppe am
GEOMAR in Kiel mit dem Transport von
belasteten Sedimenten durch treibendes Meereis.
Die Ergebnisse dieses Projektes sind in "Transportmechanismen radioaktiver
Substanzen im Arktischen Ozean",
Berichte
des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie, Nr. 21, 1999,
zusammengefaßt
(Kurzfassung).
Den vollständigen
Bericht
finden Sie hier zum Download (Achtung: 5,2 MB).
Ergebnisse der Modellrechnungen (Animierte Grafiken):
Simulation
der Freisetzung von Radionukliden aus dem Versenkungsgebiet vor Novaya
Semlja 185 KB.
Einfluß
der Einleitungen aus der Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield auf das
Nordmeer 449 KB.
Weitere Literatur:
I.H. Harms: Modelling the dispersion of 137Cs and 239Pu released from dumped
waste in the Kara Sea. J. Mar. Systems, Vol. 13, 1-19 (1997).
I.H. Harms, M.J. Karcher: Strahlende Stömung. GEO Heft 10, Okt. 1997.
H. Nies, C. Bahe, D. Dethleff, I.H. Harms, M.J. Karcher, E. Kleine: Transport
and Dispersion of Artificial Radioactivity in the Arctic Ocean, Radioprotection
- Colloques, Vol. 32, C2, 407-416 (1997).
H. Nies, I.H. Harms, M.J. Karcher, D. Dethleff, C. Bahe et al: Anthropogenic
Radioactivity in the Nordic Seas, Dt. hydrogr. Z., Vol. 50, 4, 313-343 (1998).
I. Harms, P.P. Povinec: The outflow of radionuclides from Novaja Zemlya bays,
The Science of the Total Environment, 237/238, 193-201 (1999).
J. Herrmann, H. Nies, I. Goroncy: Plutonium in the Deep Layers of the Norwegian
and Greenland Seas, Radiation Protection Dosimetry, Vol. 75 (1-4), pp. 237-245
(1998).
H. Nies, I.H. Harms, M.J. Karcher, D. Dethleff, C. Bahe: Anthropogenic
radioactivity in the Arctic Ocean, The Science of the Total Environment,
Vol. 237/238, 181-191 (1999).
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